von ca. 06.07.1994 bis 28.04.2008

 

May ist ein Galgo/Podenco Mischling. Sie kommt aus einem Tierheim aus Spanien. Susanne, die dieses Tierheim Perros Abandonados leitet, hatte in einem Heft vom Europäischen Tierhilfswerk um eine Patenschaft für sie gebeten, da May sich nicht mehr anfassen ließ und nicht vermittelbar war. Sie wurde aufgehangen und man hat ihr die Hüfte zerrtrümmert. Das Seil ist allerdings gerissen und sie wurde schwer verletzt mit Hilfe von Betäubungsmitteln eingefangen.

Durch irgendeinen Zufall hatte ich dieses Heft gelesen, obwohl ich es all die Male vorher immer nur aus dem Briefkasten ins Altpapier getan habe, weil diese Artikel immer so schrecklich waren. Als ich May auf dem Bild sah, war es genauso wie bei Voodoo- da war mein Hund!

Ich rief also in Spanien an und fragte Susanne, ob sie eine Vermittlung denn ausprobieren würde. Ich versicherte ihr, dass ich den Hund zurückbringen würde, sollte es nicht funktionieren und die einzige Bedingung die die Hündin hätte, wäre meine Katze  nicht fressen zu wollen.

Am nächsten Tag saß ich im Flieger Richtung Murcia, um meinen neuen Hund zu holen. Es war mein schlimmster und letzter Flug. Es dauerte subjektiv mindestens 24 Std und ich hatte panische Angst, dass zuerst der Hund nicht am Flughafen sein könnte und auf dem Rückflug dann, dass der Pilot die Heizung vergessen würde oder was für idiotische Gedanken einem da noch so im Hirn spucken können. Es hat mich echt Nerven gekostet diesen völlig panischen Hund nach Düsseldorf zu bekommen. In Düsseldorf angekommen bevor wir in die Wohnung konnten, mussten sich die Hunde irgendwie erstmal kennenlernen. Also holte mein damaliger Lebensgefährte Speedy und Beauty und wir trafen uns im Park. May hatte aber so eine Panik, dass sie die Beiden völlig ignorierte. Am nächsten Tag stellte ich dann eine Horde von Zecken auf dem Hund fest und begann über 160 gezählte Zecken zu ziehen. So lernten wir uns dann schnell sehr nah kennen. Alles andere ging dann wirklich sehr schnell und es dauerte nicht ganz ein Jahr bis aus Frau Panik, Frau Terror wurde :o)

Sie ist ohne Zweifel die aggressivste Hündin im Rudel und ihre Panik ist nach 6 Jahren mittlerweile ins Gegenteil geschwenkt. Schwäche anderer erkennt sie sofort und nutzt diese schamlos aus, wenn sie kann :o)

Na, ja auch May ist eine alte Dame inzwischen und hat unter ihrer Hüfte wirklich sehr zu leiden. Ohne Medikamente lassen wir sie nicht mehr. Sie hat vieles in ihrem Leben überlebt und über sich ergehen lassen und wir hoffen, dass sie mit Schmerzmitteln auch noch einiges an Zeit mit uns hat.

 

Am 28.04.2008 war der Tag gekommen, dass wir May einschläfern lassen mussten. Sie konnte gar nicht mehr laufen ohne zu schreien vor Schmerzen und selbst liegen war eine Qual. Es war nicht möglich ihr die Schmerzen zu nehmen. Kein noch so heftiges Medikament hat eine ausreichende Wirkung gezeigt. Sich von seinen geliebten Hunden zu trennen ist immer das Schrecklichste, aber bei May ganz besonders- sie hat gekämpft und nicht aufgegeben, nur der zerschundene Körper konnte einfach nicht mehr. Sie ist bei weitem der beindruckenste Hund, den ich kennenlernen durfte und es war eine Ehre mit ihr 10 Jahre noch leben zu dürfen.