Voodoo

Voodoo ist von mir 2002 aus der Schweiz gekauft worden, nachdem ich seinen ehemaligen Besitzer Fabio während einer Ausbildung in der Schweiz kennenlernte. Eine komplette Woche habe ich ihn sekündlich genervt und quasi auf Knien angebettelt mir den Hund zu verkaufen. 

Als ich Voodoo das erste Mal sah, stand für mich felsenfest, dass er zu mir gehört. Nach dieser Woche betteln fuhr ich erfolglos zurück nach Düsseldorf. Weihnachten und Silvester schrieb ich eine Sms und fragte wie es meinem Hund gehe. Mitte Januar war es denn nun endlich soweit, dass Fabio anrief und mich fragte, ob ich Interesse hätte einen schwarzen Bruder von Voodoo zu kaufen. Als ich ihm dann sagte, ich wolle keinen schwarzen Mali, sondern Voodoo, erklärte er sich bereit mit seiner Frau Anna zu sprechen. Ein paar Stunden ins Land gezogen, klingelte mein Telefon und Fabio teilte mir mit, dass ich Voodoo haben könne.

So zog also ein schwarzer Malinois namens Voodoo aus einem Zwinger im Tessin in die Großstadt Düsseldorf in eine Wohnung mit drei Hunden und zwei Katzen.

Im August 2004 ist Voodoo von einem Auto auf einer Hauptverkehrsstraße angefahren worden und es begann die Zeit des Zitterns. An diesem Abend wurde in der Tierklinik festgestellt, dass keine inneren Verletzungen bestanden allerdings war die rechte Schulter nicht mehr zum Hund zugehörig und  das komplette Bein vollständig gelähmt. Wir nahmen Voodoo dann mit nach Hause und versuchten erstmal zu schlafen bzw. zur Ruhe zu kommen. Es wurden am nächsten Tag noch einige Aufnahmen gemacht, aber es konnte kein direkter Grund für die Nichtbelastbarkeit der Schulter festgestellt werden. Nach mehreren Wochen humpelte er immer noch und wir ließen eine MRT von der Schulter machen. Der Tierarzt meinte die Kapsel in der Schulter sei gerissen und der Hund müsse operiert werden. Ich hatte aber schon einen weiteren Termin in einer Pferdeklinik gemacht und zog vor eine zweite Meinung einzuholen. Dort sagte man mir, dass die falsche Schulter gescannt wurde und auf diesen Aufnahmen kein Kapselriss zu erkennen sei.  Völlig verwirrt rief ich den anderen Tierarzt an, welcher aber darauf bestand die richtige Schulter gescannt zu haben und auf den Bildern ein Kapselriss zu diagnostizieren sei. Um nun endgültig mal zu wissen, was nun Stand der Dinge ist setzte ich mich mit der Universitätsklinik Hannover in Verbindung und machte dort einen Termin aus. Nach fünf ewig langen Stunden mit orthopädischer und neurologischer Untersuchung und weiteren sechs Röntgenaufnahmen später, versicherten sie mir dort, dass Voodoo keinen Kapselriss hätte, allerdings sei der Brachialis Nerv gelähmt , welcher sich aber auf wundersame Weise zurückmeldete. Nerven bei Hunden zu regenerieren ist wohl meistens vergebliche Liebesmüh, aber Gott sei Dank nicht bei Voodoo. Ende November fingen wir nach Physiotherapie wieder langsam mit dem Hundesport an, was aber leider von extrem kurzer Dauer war. Als ich mit Voodoo Ende Dezember wieder in den Schutzdienst einstieg, fing er Anfang Februar hinten rechts an zu lahmen.

Auch dies war ein sehr langes Unterfangen dafür eine korrekte Diagnose zu bekommen. Da ich keinen Wert auf eine weitere MRT legte und die Schublade im Knie nicht auslösbar war. Nach weiteren Röntgenbildern und mehreren Wochen Schonen, war ich dann der Überzeugung, dass es wohl doch ein Kreuzbandriss sein müsste. Dutzende Artikel, viele Gespräche mit diversen Tierärtzen und Sportskollegen später, hatte ich mich zur einer TPLO entschieden und brauchte nur noch eine Klinik. Dank der Hilfe von einigen Hundeführern bin ich dann auf die  Klinik am Sandpfad gestoßen. In einem Telefonat machte ich mit Herrn Siemers einen Termin aus und fuhr am 30.04.2005 dann zur TPLO nach Wiesloch. Während der Op wurde der Kreuzbandriss zu 50% dann bestätigt. Die OP selber verlief ohne Zwischenfälle, außer dass ich leider nicht in der Lage war dabei zu bleiben, obwohl Herr Siemers es mir erlaubt hatte. Voodoo war der erste meiner Hunde, der operiert wurde ohne meine Anwesenheit. Es ärgert mich auch bis jetzt, dass ich es nicht aushielt :o)

12 Wochen später bekam der schwarze Mann dann aber endlich grünes Licht in seinen Sport zurückzukehren! Es wurden noch zwei Kontrollaufnahmen gemacht und Herr Siemers war zufrieden mit dem Ergebnis. Die Muskeln sind nach insgesamt ca. 16 Wochen wieder komplett aufgebaut gewesen!!!  

Meinen größten Dank an die Tierklinik am Sandpfad und Herrn Dirk Siemers

Klinik am Sandpfad

Voodoo ist nun definitiv in Rente. Er hat nach seiner OP noch VPG 1 und 2 bestanden. Auf der Sichtungsprüfung ist dann so ziemlich alles schief gelaufen und er hat sich wieder mal verletzt.

Nun hat er in Jean eine würdige Nachfolgerin und genießt sein Familienleben und darf zwischendurch mal ein ganz kleines bisschen auf dem Platz arbeiten.